Yeah, ein neues Burnout
...war mein erster Gedanke...und kaufte es sogleich!
Ich kann meine Eindrücke mit denen von *Alexander Schnider* nicht ganz teilen...aber lest selbst warum...
Bereits zum vierten Mal lädt "Burnout" zur halsbrecherischen Jagd durch den öffentlichen Verkehr, doch noch nie wurde dem Spieler ein derart hoher Blechzoll abverlangt.
Unter der "Herrschaftsleitung" von Electronic Arts mutiert das Rennspiel zum Rammspiel.
Typisch Electronic Arts, dürfte die Reaktion lauten, die der jüngste Spross von Criterions populärer Rennspielreihe in der "Burnout"-Fangemeinde auslösen wird.
Nicht nur, weil Teil 4 der High-Speed-Raserei ganz im Einklang mit EAs Update-Politik exakt ein Jahr nach dem Vorgänger einscheint.(FIFA,NHL, NBA,...) In diesen Worten wird auch die Enttäuschung mitschwingen, dass der einstige PS-Geheimtipp mit der Übernahme der Entwickler durch den US-Giganten seine Seele verloren hat und nur noch eine plakative Autozerstörungsorgie in, zugegeben, einzigartiger Technik ist.
Man kann (und sollte) das neue Burnout aber erheblich positiver betrachten: "Revenge" hat zwar nicht mehr viel von einem klassischen Rennspiel, ist dafür aber eine furiose und massenkompatible Actionorgie auf vier Rädern. Der größte Unterschied zum Vorgänger: Statt ausschließlich die Gegner abzudrängen und in spektakulär inszenierte Unfälle zu verwickeln, darf und muss nun auch der zivile Verkehr gerammt werden.
Allerdings nur von hinten: Wer frontal in den Gegenverkehr donnert oder sich ein zu großes Opfer wie Bus oder Lkw aussucht, baut einen Totalschaden und verliert wichtige Sekunden.
Sinn des Rammens ist der Gewinn von Turboenergie, die zusätzlich durch Kurvendrifts, Sprünge über Rampen oder Fahren auf der falschen Seite gesammelt wird. Außerdem steigert die aggressive Fahrweise eine Rowdy-Wertung, die - verrechnet mit den Rennergebnissen - der Freischaltung neuer Events, Strecken und Fahrzeuge dient.
Beim Umfang ist Burnout Revenge ein Vorzeigebeispiel: 169 unterschiedliche Wettbewerbe finden in acht detailreich gestalteten Fantasieszenerien (wie alpines Gebirge, verwinkelte italienische Stadt oder japanische Metropole) statt; 79 unterschiedliche Wagen parken nach unzähligen Fahrstunden in der Garage des Spielers - einige davon gibt's als Belohnung für Spielstände anderer EA-Titel wie "Madden"(Vermarktungsstrategie!!!).
Trotz starkem Fokus auf möglichst rüpelhafte Verkehrsteilnahme unterscheiden sich die Rennen natürlich in ihren Zielvorgaben: Mal fährt der Spieler gegen die Uhr, mal muss er ein Minimum an nicht minder rücksichtslosen Gegnern von der Straße fegen oder in mehreren aufeinander folgenden Rennen die Topposition einer Rangliste belegen.
Wie im Vorgänger sind spezielle Crashevents geboten, bei denen durch Verursachen eines Unfalls und die nachfolgende Kettenreaktion eine möglichst hohe Schadenssumme generiert werden soll. Ähnlich einer Golfsimulation kommt hier beim Anfahren ein Drei-Click-System zum Einsatz: Exaktes Timing verschafft dem Wagen eine Extraportion Schub.
Trotz irrsinnigen Tempos, jeder Menge herumfliegender Teile, heftigen Funkenregens und belebter Straßen bleibt die Action immer flüssig - kein Rennspiel ist gleichzeitig so rasant, effektreich und schön.
Dank Ersatz des nervigen DJ-Gequatsches von Teil 3 (ein großes Lob an EA)durch eine motivierende Frauenstimme sowie einem treibenden Indiesoundtrack klappt's auch mit der Akustik.
Burnout Revenge ist brachiale, technisch perfekte Asphaltaction, die sich so weit von ihren Wurzeln entfernt hat wie Ferrari von der F1-Dominanz ;) oder Resident Evil 4 vom ersten Teil...
GESCHMACKSACHE WIE MAN NUN CRASHT:aLeX
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