Andrew Sterling ist ein MI6-Agent im Dienste ihrer Majestät, der auf Spionagetour nach China geschickt wurde. Aber alles ging schief und die chinesischen Behörden konnten den Geheimagenten fassen und ins Gefängnis für politische Häftlinge sperren. Seit diesem Tag wartet er dort auf seine Hinrichtung, doch als eines Tages eine alte Freundin vorbei kommt, ergibt sich für Andrew doch noch eine Chance, aber erst einmal muss aus dem Gefängnis geflüchtet werden. Die erste Mission gestaltet sich als eine Art Tutorial, die euch in die grundlegenden Funktionen des Ego-Shooters einweist. Im Grunde kann man heut zu Tage ohne Reue sagen, dass das Genre der Ego-Shooter ziemlich ausgelutscht ist, doch Cold Winter bringt ein paar kleine Innovationen mit sich.
Als erstes hätten wir da die äußerst gelungene Physik des Spiels. Gegenstände wie Tische, Bänke oder Reifenstapel lassen sich mittels Knopfdruck umwerfen und als provisorische Deckung verwenden. Auch lassen sich die Sachen, sofern sie nicht zu schwer sind, als Wurfgeschosse verwenden. In Kisten findet ihr desöfteren auch auf den ersten Blick nutzlos wirkende Gegenstände. Doch beim genaueren Betrachten, lassen sich mit diesen Klamotten ganz interessante Sachen anstellen: Aus Flasche, Stofffetzen und Benzin wird ein Molotow Cocktail, um nur ein Beispiel zu nennen. Viele weitere Kombinationen sind möglich und bringen euch neben weiteren Waffen auch einen Dietrich bzw. andere nützliche Gegenstände.
Ihr müsst wissen, in Cold Winter dürft ihr immer nur zwei Schusswaffen (dazu zählen unter anderem 9mm, Kalaschnikow, Granatwerfer und Shotgun) bei euch tragen und zusätzliche Spielzeuge wie eben die Molotow Cocktails machen sich da gut und euch das Leben leichter. Die künstliche Intelligenz eurer Feinde ist ordentlich, sie rennen nicht blöd in den Tod, sondern gehen gekonnt in Deckung. In diesen Gefechten lässt sich die bereits erwähnte gelungene Physik super einsetzen. Getötete Feinde lassen sich immer durchsuchen, so findet ihr neben Munition, neuen Waffen auch weitere Gegenstände zum lustigen Kombinieren. Hin und wieder trefft ihr auch auf dickere Gegner wie einen Heli, den ihr mittels stationärem MG vom Himmel holt.
Ein wichtiges Element in Cold Winter sind auch die Schutzwesten, welche ihr nicht nur aus Kisten holen, sondern sie auch getöteten Feinden abluchsen könnt. Nutzt ihr zuletzt genannte Möglichkeit, ist die Qualität der Weste davon abhängig, wie ihr den Gegner getötet habt. Geschah dies mit einer Ladung Schrot in den Bauch, ist die Weste denkbar nutzlos ? ganz anders sieht es bei einem Kopfschuss aus, denn da wurde die Weste ja nicht in Mitleidenschaft gezogen. Cold Winter bietet selbstverständlich auch einen Multiplayer-Modus, offline geht es mit bis zu vier Mann, online mit bis zu acht Mann rund. Grafisch ist Cold Winter stellenweise leider sehr karg, bietet dafür aber tolle Spezialeffekte, einen guten Sound und halbwegs motivierte deutsche Synchronsprecher.
Fazit: Cold Winter ist ein neuer Ego-Shooter, der sich vom bereits bekannten Einheitsbrei in einigen Punkten abhebt: Gegenstände lassen sich als Deckung missbrauchen, neue Hilfsmittel können gebastelt und Leichen nach neuen Boni durchsucht werden. Davon mal ganz abgesehen, ist Cold Winter ein absolut reiner Shooter ohne jeden Stealth-Schnickschnack, dessen 16 geradlinige Levels leider schnell durchgespielt sind. Shooter-Fans sollten zugreifen, sich jedoch für die englische Version entscheiden, da die deutsche Fassung stark zensiert wurde (kein Blut, gekürzte Zwischensequenzen).
UK VERSION KAUFEN!!!! DEUTSCHE VERSION STARK ZENSIERT!!!
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