Dante's Inferno - Death Editon(PS3)
Visceral Games neues Schätzchen hatte es von Anfang an nicht leicht. Kaum wurde der Titel von den Dead Space Schöpfern angekündigt, hagelte es schon die ersten Buhrufe seitens der GoW Fraktion. God of War hatte sich zweifelsfrei zurecht einen eigenen Namen gemacht aber genauso klar war mir, dass Visceral auch was verdammt starkes in der Pipeline haben würde. Ob Kratos zittern muß, kann ich nun nach 2 Durchläufen klären.
Story:
Die Story baut sich ähnlich der Kratos Epen auf. Was in der ersten Hälfte zwar schon fesselnd aber noch auf Sparflamme kocht, kriegt in der zweiten Hälfte erst die richtige Würze und Intensität. Wie Dante für seine Liebste Beatrice durch die Hölle geht und sich dabei seinen eigenen Sünden stellen muß, hat mich von der ersten bis zur letzen Sekunde vor den Bildschirm gebannt. In wie fern sich das Game dabei an Dante Alighieris Vorlage, die "göttliche Kömodie" hält, kann ich hierbei nicht beurteilen.
Grafik:
Grafisch befindet sich Dante auf sehr gutem Niveau. Das Artdesign ist fantastisch, die Schauplätze riesig und trotz allem fein modelliert wie detailiert. Die Framerate läuft dabei bei konstanten 60 Frames egal was oder wie viel sich auf dem Bildschirm abspielt. Dennoch gibt es einige unschöne Texturen und vor allem der Anblick Beatrices im Wollust Kreis bringt nicht gerade Freudentränen zu Tage. Hier wäre mehr drin gewesen. In Anbetracht der God of War 3 Demo muß man sagen, dass das Spiel sich grafisch hier in der zweiten Reihe eingliedern muß.
Sound:
Mächtig und bombastisch! Wieder einmal wurde das legendäre Abbey Road Studio aufgesucht, um einen Soundtrack der Extraklasse einzufangen. Hektische Streicher, gewaltige Posaunen und Trompeten und ein epischer Chor lassen das Heimkino hier in der Hölle versinken. Die deutsche Tonspur ist dabei durchweg gelungen bis auf Dante selber. Der fällt, gerade im Vergleich zu seinem Original, doch etwas ab.
Gameplay:
Nahezu identisch mit seinem Vorbild. Die Steuerung wurde quasi eins zu eins übernommen, der Spielablauf ist linear und die Kamera fest eingestelllt. Das sorgt dafür, dass die Schauplätze zwar ins rechte Licht gerückt werden aber in (großen) Kämpfen die Übersicht verloren gehen kann und bei Sprungpassagen die Abstände falsch eingeschätzt werden. Was für Kratos die Kisten waren, sind für Dante die Quellbrunnen. Hier gibt es Energie, Mana (für magische Angriffe) und Seelen, die wiederum in einem Upgrade System für neue Kampfmoves verwendet werden können.
Bekannt? Bekannt.
Die Death Edition:
EA zeigt sich großzügig und bietet oder besser gesag bot zum gleichen Preis eine schön aufgemachte Special Edition an. Die Umverpackung ist hier ein Digipack mit Holocover, in dem das Spiel und die Bonus-DVD in die neun Kreise der Hölle eingebettet wurden. Ausgeklappt ist auf der Rückseite wiederum der namensgebende Tod zu sehen. Die Bonus DVD ist etwas zwiespältig. Die Dokus sind interessant hätten aber gerne länger sein können. Das digitale Artbook ist letzendlich "nur" eine weitere Doku über die geniale Kunst des Wayne Barlows und der angegebene "Full Game Soundtrack" entpuppt sich als Soundtrack Samples (sprich, Hörbeispiele mit jeweils 30 Sekunden). Alles in Allem und gerade für Sammler, auf Grund der Verpackung, dennoch empfehlenswert.
Fazit:
Visceral Games bieten auch mit ihrer neuen Schöpfung qualitativ hochwertige Unterhaltung für's erwaschene Zielpuplikum. Überrascht aber anders als bei Dead Space kaum mit Innovationen. Hervorzuheben ist allerdings dass die Entwickler es geschafft haben, eine bekannte und bewährte Spielmechanik sich eigen zu machen, um damit ihre eigene Geschichte zu erzählen und dass auf ebenbürtige Art und Weise. Denn im Moment fällt mir kein anderes Spiel ein, was jemals nur in die Nähe von Kratos Abenteuern gekommen wäre.
Beitrag hilfreich?