Doom Ultimate Collectors Edition


Technische Leistungen machen zwangläufig kein starkes Spiel.


Höllische Story

Doom 3 bietet für einen Ego-Shoter im Science-Fiction Bereich, eine relativ gute und auch gut ausgeführte Story.
Die Story basiert auf einer Thematik an der sich die Menschheit seit Jahrtausenden schon fasziniert: Der Hölle. In naher Zukunft hat die UAC (Union Aerospace Corporation) auf dem Mars eine Forschungseinrichtung erbaut. Dabei erinnert das Szenario frappierend an „Total Recall“, was allerdings sehr viel Kult mit sich bringt. In der Rolle eines US-Marines seid ihr nach „Mars-City“ gekommen um zur Sicherheit des Komplexes beizutragen. Doch schon bald bemerkt ihr, dass so einiges nicht stimmt. Bei Ausgrabungen auf der Marsoberfäche hat man angeblich ein Artefakt einer längst ausgestorbenen Zivilisation entdeckt und einige mysteriöse Dinge sind auf der Station passiert. Einige Wissenschaftler sind verrückt geworden und einer gar verschwunden. Also bekommt ihr nun den Befehl nach diesem zu suchen.
Doch bald darauf wird die gesamte Station von einer fremden Macht angegriffen und einige Monster sind nun aufgetaucht.
Je weiter ihr kommt umso mehr deckt ihr im Laufe der Zeit ein schreckliches Geheimnis auf. Durch PDAs der Wissenschaftler und Marines bekommt ihr so Stückchenweise Fragmente der Geschichte zusammen und schon bald liegt der Verdacht nahe das Chef-Wissenschaftler, Dr. Betrueger, das Tor zur Hölle geöffnet hat.

An sich ist die Erzählweise sehr genial gemacht, den hauptsächlich erfahrt ihr Hintergründe und Aspekte der Handlung durch die PDAs und wichtige Events werden in Cutscenes mit In-Game Grafik dargestellt.

Gameplay

Das ist sicherlich der Punkt wo Doom 3 am meisten Schwächen offenbart.
Da es sich um einen Ego-Shooter handelt spielt man hier durchgehend aus der Ich-Perspektive und habt somit einen nähren Bezug zur Action. An sich spielt sich Doom 3 wie ein konventioneller Shooter, wie sie schon vor Jahren vom Gameplay waren und daher sucht man Innovationen vergeblich.
Allerdings bietet es eine Neuerung, nämlich die Taschenlampe. Da das Setting sehr düster ist und das Spielprinzip auf das Shocken durch plötzliche Gegnererscheinungen ausgelegt ist, bekommt das Spiel hier seinen größten Gameplay Reiz. Doom 3 will euch Erschrecken und das gelingt sogar bis zum Ende hin recht gut, wobei man doch recht abgehärtet ist. Zu Beginn aber, wird man sich garantiert einige Male mehr als Erschrecken.
Allerdings muss erwähnt werden, dass alle Events gescripted sind, das heißt wenn ihr einen bestimmten Punkt erreicht, löst ihr ein Ereignis, wie z.B., das Auftauchen irgendwelcher Gegner aus. Doom 3 basiert auf über 500.000 Linien Scripts um die ganze Pracht an Technik und Gegner KI darzustellen.
Wenn wir schon bei KI sind, diese ist in Doom 3 so gut wie kaum vorhanden. Jeder Gegner wird euch nach einem festen Muster angreifen. Das heißt nach einiger Zeit könnt ihr sie eben genau einschätzen und leicht eliminieren. Alternatives Verhalten oder gar Änderung der Strategie der Feinde hat man gänzlich vergessen. Sehr Schade, denn Konkurrenten wie Far Cry oder Half-Life² strotzen nur so vor gut gescripteter KI.
Aber auch Trefferzonen gibt es in dem Sinne auch nicht. Schießt ihr beispielsweise auf ein Bein oder Arm, ist dass für den angerichteten Schaden irrelevant, denn er ist genauso hoch als würdet ihr auf den Kopf oder die Brust schießen. Allerdings bot auch die PC Fassung dasselbe „Ragdoll“ Modell und dieses hat man 1:1 auf die XBOX rüber konvertiert.
Aber Doom macht eben aus diesem konventionellen Gameplay das Beste, denn so simpel es ist umso mehr Spaß macht es denn, jeder Gegner reagiert auf eine entsprechende Waffe mit einer Schwäche und die Waffenbalance ist nahezu optimal. Jede neue Waffe die ihr findet bringt eine Steigerung der Feuerkraft aber auch Nachteile wie lange Nachladezeiten. Die Waffen sind sehr gut designed und die 2 Kultwaffen, Kettensäge und die obligatorische BFG-Kannone sind natürlich mit dabei. Allerdings hat die XBOX Version einen Auto-Aim Modus optional anbieten, der das Game aber sehr leicht macht.
Auch erfreulich: die XBOX Fassung bietet ebenfalls eine Quicksave Funktion. Mit Druck auf die Select-Taste könnt ihr Jederzeit euren Spielstand sichern. Auch Ladezeiten halten sich in Grenzen so wird nur nach dem erstmaligen Einlegen der Disc lange geladen aber dafür sind dann alle wichtigen Daten auf der Festplatte. Die Ladezeiten zwischen den Levels beträgt nicht mehr als 20 Sekunden.

Angemerkt sei noch, dass die XBOX Fassung einen exklusiven CO-OP Modus bietet, bei dem ihr über LAN oder Live mit einem weiteren Spieler den Story Mode Nachspielen könnt. Dieser macht enorm viel Spaß und steigert das Spielerlebnis nochmals.

Grafik und Präsentation

Der technische Aspekt ist sicher der stärkste des Spiels, denn hier lässt die XBOX ihre Grafik-Muskeln spielen. Hier fällt besonders das Bump-Mapping auf den Spieler- und Gegnermodellen auf, da diese erst in unglaublich hoher Polygonzahl erstellt und texturiert wurden und dann wieder auf Low-Polycount runtergerechnet wurden. Allerdings bleiben die Texturen dabei in gleicher Qualität erhalten. Außerdem ist das schöne Spiel zwischen Licht und Schatten sehr ausschlaggebend für die Atmosphäre und das Gameplay. Die Qualität der Texturen ist für XBOX Verhältnisse sehr gut und wirken auf Entfernung richtig scharf . Lichteffekte und Spiegelungen sind ebenfalls hervorragend. Die Farbgebung ist etwas trist, da das Setting eine Forschungseinrichtung ist, sind meisten Grau-Blaue Farbtöne anzufinden. Auch die Architektur ist phänomenal, denn die Maschinen und Reaktoren sind schön ausgearbeitet und in Bewegung eine Augenweide. Die Physik-Engine ist etwas halbherzig, aber vorhanden. So wird nach einem Shotgun-Schuss auch richtig die Wucht in den Körper dargestellt und auch Fässer rollen korrekt, je nachdem wo man sie anrempelt. Allerdings ist die Framerate nicht immer konstant, so bewegt man sich oft am Rande der 30 FPS und in den Hell-Levels ist man sogar darunter, dort fällt es etwas negativ ins Gewicht.
Allerdings haben die Modelle in Doom auch kleine Makel, wie etwa nur 2 bewegliche Finger oder die statischen Animationen. Dafür sind aber die Gesichtsanimationen schön umgesetzt.
Außerdem bietet Doom 3 bei entsprechend modifizierter Hardware auch einen Progressive Scan Modus in 480p. Dadurch erhaltet ihr ein richtig geniales Bild, welches eine Steigerung zum normalen, in Halbbildern aufgebautes Fernsehbild bietet. Einen anamorphen 16:9 Widescreen Modus und einen 60Hz Modus bietet Doom3 ebenfalls.

Höllischer Sound

Hier gibt es kaum etwas zu bemängeln. Der Ingame Sound ist fantastisch in Dolby Digital 5. 1 abgemischt und sorgt für die beklemmende Athmosphäre. Doom 3 ist hauptsächlich leise angelegt und Musik-Scores bietet es selten aber genau das macht es so unheimlich. Jeden Knall oder jeden Sound hört ihr Direktional und dreht euch sofort in die Richtung um zu merken, dass es doch nichts war. Zudem sorgen kranke, verzehrte Stimmen für ein komisches Gefühl im Magen, denn meistens ist es Makaber und es sind Kinder, Frauen oder Hilfeschreie.
Solltet ihr allerdings mal attackiert werden so dreht der Sound mächtig auf und es fliegen, im wahrsten Sinne die Fetzen. Alles ist dabei sehr Direktional, der Center gibt die Stimmen klar wieder, die Rears sorgen für echten Raumklang und der Bass lässt das Zimmer beben. Eine Top-Leistung.
Auch die Sprecher verrichten gute Arbeit, denn alte Bekannte wie Cam Clarke (Liquid Snake) oder Phil La Marr (Vamp, MGS2) sorgen für Glaubwürdigkeit. Die Akustik ist Makellos.

XBOX vs. PC

Das ist einer der interessantesten Aspekte. Viel wurde im Vorfeld spekuliert ob es auf der XBOX tatsächlich möglich ist DOOM 3 wie auf dem PC zu konvertieren. Um es gleich vorweg zu nehmen, die XBOX Version kommt in keinster Weise an den Ultra- und Highmodus der PC Version heran!
Dazu mussten einfach zu viele Abstriche gemacht werden.
Allein die Textur Qualität, das Complex Shadowing, die Framerate und das Kürzen einiger Abschnitte müssen als Gründe dafür angeführt werden.
Die Texturen sind klar niedriger aufgelöst, was aber nicht so schwer ins Gewicht fällt wie die Reduktion der komplexen Schatten. Diese haben sehr viel von der Atmosphäre des PC-Originals ausgemacht und sind kaum mehr in der XBOX Fassung vertreten, weshalb etwas an Atmosphäre flöten geht. Ein weiteres Problem ist die Framerate, die sich meistens an den 30 FPS bewegt aber gelegentlich dazu neigt weiter runter zugehen, weshalb Slowdowns gelegentlich vorkommen. Zudem sind auch einige Abschnitte, die meist in großen Arealen stattfinden, nicht in der XBOX Fassung enthalten. Allein der obligatorische Anfang in dem man mit dem Schiff am Dock landet ist nicht dabei. Stattdessen beginnt man mitten im Komplex vor der Einweisung. Oder auch die langen Spaziergänge auf der Marsoberfläche beim Wechseln der Ebenen sind raus, da man nicht die Rechenleistung hatte.
Dennoch hat die XBOX mit ihrem 733 Mhz starken Pentium 3 und dem 64 MB großen Gesamtspeicher eine unglaubliche Leistung vollbracht, denn bis auf das Complex Shadowing, hält die XBOX Fassung sich gleich auf mit der Medium PC-Version.


Collector´s Edition

Neben dem Hauptspiel Doom 3 sind auch noch die beiden Vorgänger enthalten (Ultimate Doom und Doom2). Natürlich in der spärlichen Bitmapgrafik;) Nostalgie pur!!!
Neben Interviews der Programmierer gibt es noch Doom Trailer, ein Making of, Trailershow ALLER vorkommenden Gegner-so quasi vom Storyboard ins Spiel, etc. auf der DVD. Für alle Sammler absolut empfehlenswert.

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Siehe auch Doom 3

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