Der Vorgänger dieses Spiels sollte jedem halbwegs an RTS-Spielen interessierten Gamer ein Begriff sein. Empire Earth setzte Massstäbe was Spielumfang, Komplexität und Langzeitmotivation angeht. Besonders das Durchwandern von verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte stellte einen besonderen Reiz dar.
Viel hat sich seitdem nicht geändert. Oder doch? Das Grundgerüst bleibt dasselbe. 15 Epochen warten darauf vom Spieler erforscht zu werden. Leider hat sich auch graphisch nicht viel getan. Selbst vor 2 Jahren wäre diese Grafik nur als durchschnittlich angesehen worden.
Wieso also eine 2 nach dem so berühmten Titel Empire Earth?
Ganz einfach: Die Neuerungen liegen im Detail. Bürger-Manager und Schlachtenplaner sind nur 2 davon. Mit dem Ersten kann man in hitzigen Gefechten mit ein paar einfachen Klicks Ressourcen abbauen, Ölplattformen errichten, etc. Mit dem Zweiten kann man per graphischem Interface Angriffe planen und Strategien ausarbeiten. Diese werden dann ingame verschickt und bei Akzeptieren auf die Mini-Map importiert.
Einzelne Kartenabschnitte müssen zuerst erobert werden, bevor man vernünftig auf ihnen bauen kann. Somit werden Bevölkerungs-, Forschungs- und Militärkapazitäten erhöht.
Das Spiel beschränkt sich nicht mehr auf das Basis-Prinzip, das eine Siedlung bevorzugt.
Neu auch das "Bild-im-Bild"-Prinzip. Mit einem kleinen Bildschirm können beliebige Abschnitte der Karte überwacht werden und sehr komfortabel: In diesem Bildschirm können sogar Befehle erteilt werden.
Auch das Wettersystem ist neu und besitzt seine Tücken: Wind und Witterung haben Auswirkungen auf Sichtweiten, Bewegungsgeschwindigkeiten, ergo auf die Taktik. Ob dabei der sehr nervige Sturm-Effekt beabsichtigt ist soll dahingestellt bleiben, da die Sicht des Spielers auf das Spielfeld behindert wird.
Auch die KI wurde bedeutend verbessert. Und dabei meine ich hauptsächlich die KI der Computergegner. Die schwierigen Stufen habe ich noch gar nicht ausprobieren können weil ich so schon genug zu tun hatte aber ich denke auch erfahrene Spieler werden genug Herausforderung finden.
Ein Kernpunkt des Spiels ist sicherlich der Multiplayer-Modus. Nichts ist so unterhaltsam wie mit einem Kollegen zusammen im LAN den Computer dem Erdboden gleich zu machen. Und dabei spielt EE2 seine Trümphe aus. Schier unendlich scheinen die Konfigurationsmöglichkeiten der Matches zu sein. Von "Eroberung" über "King of the Hill" bis zu "Krisenherde" werden grundelegend verschiedene Spielmodi geboten die alle eine völlig andere Taktik erfordern. Und wer zu faul zum Aufbauen ist kann die "Quick Start"-Funktion nutzen, die einem individuell vorbereitet in die Schlacht wirft.
Von dem mitgelieferten, sehr umfangreichen, Karten- und Szenario-Editor fange ich jetzt gar nicht erst an zu erzählen.
Fazit: RTS-Spezialisten die auf der Suche nach Langzeitmotivation und sehr hoher Wiederspielbarkeit sind können getrost zugreifen, alle anderen sollten einen Blick auf die Demo werfen und selbst entscheiden.
Beitrag hilfreich?