Eben habe ich Enslaved nach knapp 8 Stunden durchgespielt. Leider haben Ninja Theory hier ganz viel Potenzial ungenutzt gelassen. Enslaved ist meilenweit entfernt von der spielerischen Güteklasse eines Heavenly Sword. Statt dessen setzt Enslaved auf nette, bunte Grafik und Einsteigerfreundlichkeit. Die Szenarien der 14 Kapitel sind zwar durchaus ansprechend gestaltet, aber die Aufgaben, mit denen der Spieler konfrontiert wird, sind viel zu wenig herausfordernd. Bei den Nahkämpfen reicht simpelstes Button-Mashing. Rätsel gibt es eigentlich keine, und selbst die Bosskämpfe sind ein Witz.
Zumindest die Hauptcharaktere sind gut herausgearbeitet, wenngleich ich mir gewünscht hätte, dass es zwischen Monkey und Trip wesentlich mehr knistert. Wie schon die Trulla aus Heavenly Sword so ist nämlich auch Trip wieder ein echt heißes Eisen, und die Geschichte um die beiden hätte man gegen Ende ruhig noch mehr ausbauen können.
Letztendlich bleibt ein nettes Game zum Durchrennen, das man sich mal kurz ausleiht und nach dem Durchspielen für immer vergisst. Unterhalten wird man dabei nicht schlecht, aber das allein ist freilich etwas zu wenig. Hier noch die Pro & Contras...
Contra:
- Major Flaw: Klettern wie auf Schienen, Absturz unmöglich... WTF?
- GENERELL viel zu einfach (Kämpfe, 'Rätsel', Klettereinlagen)
- Teils technische Unzulänglichkeiten (PS3): Texturnachlader, Synchronitätsprobleme in den Videosequenzen, Lautstärkeschwankungen
- quietschbunte Grafik
Pro:
- quietschbunte Grafik (wer's mag)
- (minimaler) taktischer Einschlag dank einiger weniger aufrüstbarer Fertigkeiten der Spielfigur (Monkey) und den Support-Funktionen von Trip
- interessantes Charakterdesign
- Story ist nicht ganz unterirdisch
- grafische Darstellung der Kämpfe ist durchaus dynamisch
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