Tja, was soll ich sagen. Noch auf der Xbox Xperience im Wiener MAK, wo es man eine Multiplayer Map von Gears of War bereits Mitte Oktober anspielen durfte, erschien mir Gears of War eher slow-paced und nicht gar so prickelnd zu sein.
Nunmehr liegt die finale US Version im Drive meiner PAL XBOX360. Und das funktioniert einwandfrei. Bereits an dieser Stelle kann man daher festhalten: die US Version ist REGION FREE.
Und der Eindruck von Gears of War, den ich auf der Xperience erhalten habe, ist Geschichte.
Gears of War ist
- phänomenal (Atmosphäre, Gameplay)
- technisch das schönste Spiel derzeit und das erste echte NextGen Spiel
- zu zweit im Coop Mode spielbar (auch im Splitscreen), was dem Spiel noch ein dickes Extraplus verschafft.
Hier nuneine kleine Review im Detail:
1. Gameplay
Im Spiel selbst geht es ziemlich schnell zur Sache: Man wird von einem ehemaligen Armee-Kumpel aus einer Gefägniszelle befreit und darf ein bisschen Tutorial spielen. innerhlab von 10 Minuten hat man dann auch schon die kompletten Controls intus; am wichtigsten ist dabei das "von Deckung zu Deckung springen", was mit Hilfe des A-Buttons sowie einer Bewegung des linken Analogstickes funktioniert:
Drückt man zB A + Links, so hechtet man nach Links zum nächsten Cover. A + Up lässt den Helden über das Deckungselement springen. Hinter einem Cover kann man entweder die Waffe einfach "blind" hervorschauen löassen und einfach durch die Gegend ballern oder im Zielmodus hervorlugen. Während die erste Variante eher ein Sperrfeuer ohne wahrliche Killchance ist, kann man im Zielmodus natürlich schöner zielen; dafür ist man aber auch verletzbar.
Apropos verletzbar: Sehr schön ist, dass Geras of War den HALO-Weg beschreitet, wenn es um die "Hitpoints" geht. Es gibt nämlich keine, sondern sowas wie das HALO-Shield. Wird man getroffen, so zeichnet sich ein rotes Zahnrad in der Mitte des Bildschirmes ab. Ist dieses voll, ist man hin. Geht man in Deckung oder zieht sich aus der Kampfzone zurück und bekommt zur Abwechslung mal keine Bullet verpasst, verschwindet das Zahnrädchen wieder langsam.
Spielerisch tut sich in Gears of War folgendes: Man rennt mit ein paar Army-Kumpels durch die Gegend bzw von Deckung zu Deckung und ballert mal auf böse Heinis. Das ist an und für sich nix besonderes, aber die geniale Optik lässt einen die ersten 20 Minuten lang am Bildschirm kleben; nach diesen ersten 20 Min bzw nach dem Tutorial Level braucht man aber das "Optik-Opiat" nicht mehr, weil .... naja, wenn man das Ende vom ersten Level gesehen hat, dann will man wissen, wie es weitergeht :)
Die Waffen sind gelungen; klar, es gibt
- die 08/15 Pistax (*peng peng*),
- die 08/15 MG, die aber doch was besonderes ist, da sie nicht nur *pfrrr pfrrr pffrrrrr*, sondern dank der eingebauten CHAINSAW am Frontend auch *rrrrrrrrrrrrrrrrrttttttttt rrtttttttttttt SPLATTER* macht, und
- 08/15 Granaten, die man per eingeblendeter theoretischer Wurfparabel dem Ziel entgegenschleudern kann.
Das ist mal - bis auf die Chainsaw auf der MG, die die Böslinge auch wahrlich spektakulär zu zerfetzen vermag - nix besonderes. Aber spätestens mit dem Hammer of Dawn wirds speziell lustig; das ist nämlich so eine Art Pointer wie bei UT 2K4, wo dann der Luftangriff kommt... Bei Gears of War kommen dann aber keine Bömbchen, sondern der brave Satellit schiesst uns einen Lightray vom Himmel, den wir dann auch noch schön auf der Map rumfahren lassen können. Trifft unser Ray of Doom irgendwas Lebendiges (auch etwas speziell Grosses zB :) ), dann wirds einfach zerteilt; und jaja, da fliegen die Fetzen ganz ordentlich, was den Gorelustigen sehr gefallen wird.
Interessant ist abschließend zu erwähnen, dass man den Helden aus einer 3rd Person Perspektive sieht; er befindet sich dabei aber nicht im center des Screens, sondern ein wenig links davon.
1.1 COOP MODE! EXTRAPUNKT!
Wunderbar ist, dass man die Single Player Kampagne auch zu zweit im COOP Modus (auch im SplitScreen bzw übers Netz) spielen kann. Das macht extreme Laune und ist nach meinem Dafürhalten ein dickes EXTRAPLUS wert, womit man auch meine 6*-Wertung erklärt (die ja meinerseits eher seltenst vergeben wird).
2. Technik
2.1 Grafik/Design
Atemberaubend. Wunderbares Design. Glaubwürdig. Alles richtig gemacht.
Warum? Ganz einfach:
- Die Grafik an sich ist wunderschön und absolut flüssig; auch im COOP Splitscreen Mode, wo aber ein paar kleine Details halt fehlen....
- Die Details sind atemberaubend. Wo Bullets einschlagen, bleiben Einschusslöscher, die anfänglich noch glühen. Bei der Waffenmündung entsteht Hitzflimmern. Man kann so ziemlich alles zerblasten; überall staubts, spritzts, krachts, fliegt was rum.
- Die Kamera ist TRUMPH. Kein Gehakel. Kein Ärger. Die Kamera ist da, sie passt. Laufe ich, kommt ein Tunnelblick und die Kamera wackelt, als würde ein Kamermann hiner mir geduckt nachrennen. Das wirkt extremst glaubwürdig.
Aufgrund des Designs erweist sich Gears of War als zelebrierte Action; es gibt kein Spiel, das irgendwie Gears of War in Punkto Inszenierung das Wasser reichen kann. Und das wird von der perfekten Grafik noch zusätzlich unterstrichen.
2.2 Leveldesign
Die Maps wirken gross, sind zwar linear, aber das bekommt man nicht mit. Extrem laubwürdig, extrem immersiv.
2.3 Gegner
Am Anfang kommen halt so ein paar Böslinge daher, die eigentlich eh lieb sind; die dürfen dann mal ein bisschen Bullets ausfassen oder mit unserer Säge spielen. Da passiert es manchmal schon, dass jemand den Kopf bzw das Gesicht verliert. Auch gespaltene Pesönlichkeiten sind nach dem Sägewerk nicht selten.
Ansonsten verhalten sich die Gegner eigentlich ziemlich intelligent; es wirkt für mich so wie in FEAR (PC).
Lustig werden dann aber die grossen bösen Viecher und "Spezialgegner", über die hier aber nichts verraten werden soll :)
2.4. Sound
Hier gibts nix zu meckern. Orchestraler Soundtrack, der ein bisschen martialischer/bombastischer sein hätte können und gelungene Waffeneffekte. Besonders schön ist, dass es eben immer kracht (weil immer etwas staubt, klirrt oder durch die Gegend fliegt, und das eben auch soundmässig zu hören ist).
2.5 Steuerung
Ich spiel Shooter ja am liebsten mit Maus und Keyboard.
Aber, liebe PC-Freunde, nicht böse sein: Gears of War ist mit Maus/Keyboard IMO unspielbar, was an den unzähligen Aktionsmöglichkeiten im Cover liegt (die einem in einer Art Kontextmenü auch gezeigt werden).
Deshalb ist das Joypad die aller erste Wahl, und das wohl auch für einen PC-Port von Gears of War.... Und nach dem Tutorial kapiert man die Steuerung ohnehin voll, sodass es hiezu keine Fragen mehr geben wird, wenn man mal in der Warzone ist.
3. FAZiT
Gears of War ist
- mein Spiel des Jahres
- definitiv ein Kaufgrund für die XB360
- seit langem ein Spiel, das atmosphärentechnisch ALLES richtig macht.
Epic Games hat ganze Arbeit geleistet; das Spiel ist ein HAMMER.
Der Splitscreen Coop Modus ist dabei das Sahnehäubchen auf dem Deluxe Eisbecher.
Wer dieses Spiel nicht hat, ist selber schuld. Und da braucht man auch gar kein Shooterfreak zu sein; auch der "ich spiel nur Sport/Renn/Rollen/andere Spiele" bzw der "Ich hasse Shooter" Spieler kann sich Gears of War nicht entziehen. Dafür ist es viel zu bombastisch und zu schön designed.
sechs out of sechs Sternen + Bonus Stern für Splitscreen Coop Mode. Macht für mich sieben von sechs möglichen Sternen.
GO AND BUY THIS GAME!
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