Review der PC Version:
Ich erinnere mich noch gerne daran, als ich damals vor 8 Jahren Operation Flashpoint bis zum umfallen gezockt habe und auch heute spiele ich es noch. Taktisch anspruchsvolle und sehr spannende Missionen, verknüpft mit einer tollen Geschichte, machten Teil 1 zu einem Überraschungshit und einem der besten Taktikshooter aller Zeiten.
Die Programmierer von Teil 1 haben zweimal versucht ihr Meisterwerk zu übertreffen, beide male erfolglos.
Und Codemasters?
Die haben es zwar auch nicht geschafft, aber ein verdammt viel besseres Spiel als Armed Assault 1+2 abgeliefert.
Die Geschichte von Dragon Rising ist schnell erzählt: China braucht Öl und besetzt eine russische Insel. Daraufhin bitten die Russen um Hilfe und erhalten sie von den USA, die sofort die Marines hinschicken um die Insel zurückzuerobern.
Klingt eigentlich recht spannend, nur leider wird die Geschichte nur in öden Textbriefings erzählt und auch die Soldaten die man spielt bleiben blass, obwohl sie öfters mit dem HQ in Funkkontakt treten um neue Befehle entgegenzunehmen oder Infos auszutauschen.
Das haben OFP1 und auch Armed Assault 2 besser hinbekommen.
Dafür punktet OFPDR mit einer einfachen Steuerung, einer schlauen Team KI und sehr spannenden Missionen.
Zum Beispiel muss man als normales Fireteam einen Hügel einnehmen, dabei wird man immer von Artillerie beschossen und muss in Bewegung bleiben, damit sich der Feind nicht auf die Position einschießen kann.
Die Team Kameraden sind, im Vergleich zu ArmA 1+2 und GRAW1+2, richtig schlau.
Sie gehen selbsständig in Deckung, eröffnen das Feuer und melden zuverlässig neue Ziele.
Auch das Befehlsmenü funktioniert perfekt, da ihr euch nicht ewig durch zig Menüpunkte drücken müsst, sondern mit dem praktischen Kreismenü in ein oder zwei Sekunden einen Befehl erteilen könnt.
Schusswechsel finden meistens auf großen Distanzen statt, meist um die 300-400 Meter, dabei ist vorhalten wichtig und auch die Entfernung zum Ziel muss man beachten. Die Flugbahn der Kugeln fällt ab und man muss ein wenig über den Gegner zielen, damit man ihn treffen kann.
Selbiges habe ich im Missionseditor geübt und nach kurzer Zeit habe ich mit dem M82 Gewehr einen Soldaten auf 1100 Meter in den Kopf getroffen.
Für Egoshooterspieler sicherlich ungewohnt, aber absolut realistisch.
Cooles Detail: Wenn man ein schallgedämpftes Sturmgewehr dabei hat, ist Unterschallmunition geladen, ohne Schalldämpfer normale Patronen.
Der Missionseditor ist kinderleicht zu bedienen und nach ein paar Minuten hat man schon richtige Panzerschlachten fertig gestellt und kann gleich loslegen. Bisher habe ich den Editor aber nur zum trainieren benutzt, eine richtige Mission selbst allerdings noch nicht erstellt, aber ich habe mir da schon was überlegt. :-)
Noch ein negativer Punkt ist die kurze Kampagne, mit nur elf Missionen ist das Spiel schnell durchgespielt. Auch die Einzelmissionen sind ebenfalls recht schnell durchgespielt, da vertraut Codemasters wohl auf fleißige Modder.
Grafik und Sound allerdings sind wirklich sehr gut geworden.
Die Colin McRae Dirt Engine bietet tolle Licht- und Raucheffekte, die Vegetation ist auch sehr gelungen, wobei der Hardwarehunger sich in Grenzen hält. Ich habe einen zwei Jahre alten PC und das Spiel lief durchgehend flüssig, obwohl Hubschrauber ein paar Panzer zerpflückten, Rauchsäulen aufstiegen, während mir die Kugeln um die Ohren flogen und ich eine MG Stellung unter Beschuss genommen habe.
Explosionen und Waffen klingen realistisch, obwohl die Waffen ein bisschen mehr knallen dürften -> sie sind einfach ein wenig zu leise.
Fazit: Wer mal wieder einen anspruchsvollen, spannenden und realistischen Taktikshooter spielen möchte, ist bei Operation Flashpoint Dragon Rising goldrichtig.
Ich persönlich empfehle die PC Version, da nur diese den Missionseditor enthält und man damit auch viel Spaß haben kann.
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