Phantom Brave - Review
Die japanische Firma ?Nippon Ichi Software? ist durch ihre Strategie-Rollenspiele überaus bekannt geworden und konnte sich in diesem Genre mittlerweile recht gut von der Konkurrenz absetzen. Mit ihrem neuesten Streich ?Phantom Brave? schickt euch Nippon Ichi ins Reich der Phantome. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in unserem Test...
Möge das Phantom mit dir sein
Die Geschichte ist genau so abgefahren wie das Szenario selbst. Ihr spielt die junge und noch sehr unerfahrene Marona. Dieses Mädchen hat eine Gabe, die sich unser einer auch manchmal wünschen würde: Sie kann Phantome erzeugen und mit ihnen kommunizieren. Ihr bester Freund ist, wie nicht anders zu erwarten, das Phantom Ash. Er hat zusammen mit Maronas Eltern vor Jahren einen heldenhaften Kampf gegen das Böse ausgefochten. Bei diesem Kampf starben alle Mitstreiter und genau hier liegt das Problem. Die Mitmenschen rund um Marona halten nämlich nichts von ihren Fähigkeiten und behandeln sie seither wie eine Aussätzige. Ihre Dienste als Söldnerin nimmt man zwar gerne in Anspruch, doch sobald man sie nicht mehr benötigt, wird sie wieder links liegen gelassen.
Auf ihrer Insel Phantom Island ist die Welt jedoch noch in Ordnung. Hier befinden sich ihre beschworenen Phantome und überall liegen Rüstungen und Waffen sowie Gegenstände herum, die sie in Kämpfen erworben hat. Ihr könnt neue Phantome erschaffen, sie heilen oder sie mit neuem Equipment ausstatten. Um die Story voranzutreiben, bekommt ihr Aufträge, die ihr in eurem Briefkasten auf der Phantom Island findet. In jeder der 20 Episoden sind mehrere Kämpfe zu bestehen. Diese werden auf Karten ausgetragen, auf der ihr eure Figuren frei bewegen könnt. So ist euer Ziel im jeden Kampf die Gegner strategisch kampfunfähig zu machen.
Strategie führt zum Sieg
Vergleicht man den Vorgänger ?Disgaea? mit ?Phantom Brave?, fallen einem schnell die Unterschiede auf. So ist Marona die einzig lebendige Figur, alle anderen sind Phantome. Sie müssen vor jedem Kampf beschworen werden, doch dabei gibt es einen Haken: Jedes Phantom verschwindet nach einigen Zügen wieder und kann danach nicht wieder beschworen werden. Ash zum Beispiel kämpft fünf Runden lang an der Seite von Marona, ein Zauberer hingegen nur drei. Und da sie ein zierliches Wesen ist, hält sie natürlich nicht viel aus und kann alleine keine Schlacht gewinnen. Außerdem können fiese Gegner eure Phantome auch aus dem Spielfeld werfen oder sie rutschen auf eisigem Untergrund aus. Auch diese Mitstreiter stehen dann nicht mehr zur Verfügung.
Nutze die Umgebung
Um ein Phantom beschwören zu können, benötigt ihr die Hilfe von Gegenständen. Zum Glück liegen auf dem Schlachtfeldern genügend Steine, Grasbüschel, Vasen oder Bäume herum. Die Materialien wirken sich wiederum direkt auf die Geister aus. So erhält zum Beispiel ein Phantom, das aus einem Stein beschworen wird, zusätzlich einen Verteidigungsbonus, muss jedoch mit Geschwindigkeitseinbußen rechnen. Außerdem senden viele Gegenstände Strahlen aus, die andere Objekte oder Personen treffen können. Die Ziele erhalten dann etwa Unsterblichkeit, verursachen doppelten Schaden oder bekommen andere Boni. Das gilt allerdings auch für die Gegner! Wollt ihr bei diesen nun die Effekte aufheben, ist die einzige Lösung die Zerstörung des strahlenden Gebildes. Vor allem Bossgegner profitieren von einer solchen Aura immens, deshalb sollte man immer erst die Boni loswerden, bevor man sich den Endgegner vorknöpft. Es kann außerdem jeder Gegenstand auf der Karte auch als Waffe benutzt werden. Dadurch kann man den Schaden zusätzlich erhöhen.
Auch die inneren Werte zählen
Um euch gegen die anstürmenden Gegner zu wehren, erlernt ihr im Laufe des Spieles immer mehr Spezialattacken. Allerdings verbrauchen Erdattacken, Feuerangriffe und Heilzauber unterschiedlich viele Fertigkeitspunkte. Diese könnt ihr wieder auffüllen, indem ihr bestimmte Angriffe immer wieder anwählt. Dieses System ersetzt die Magiepunkte. Die großen Stärken von ?Phantom Brave? sind auf jeden Fall die komplexen aber dennoch komfortablen Kämpfe und die toll erzählte Geschichte welche in englischer Sprachausgabe untermalt wird.
Jedoch muss das Spiel auch mit einigen negativen Punkten leben, vor allem die Grafik ist eher unspekktakulär. Dafür sind die Charaktere jedoch mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden und erinnern an Animefiguren, auch die Umgebung ist hübsch, kann aber dennoch nicht komplett überzeugen. Bei den Zwischensequenzen wäre auf jeden Fall noch mehr drin gewesen. Dies ändert dennoch nichts am gelungenen Gameplay. Wer sich trotz der simplen Grafik für ?Phantom Brave? entscheidet, hat mit Sicherheit eine lange Zeit seinen Spaß.
Fazit:
Mit ?Phantom Brave? liefert uns Nippon Ichi erneut ein taktisch orientiertes Rollenspiel ab, das einem sofort ans Herz wächst. Die kleine und naive Marona will man einfach ans Ziel bringen, und die Vielfalt der Phantome lässt keine Wünsche offen. Jedoch werden Anfänger sich anfangs die Zähne ausbeißen, da der Schwierigkeitsgrad nicht gerade Einsteiger freundlich ist. Hat man sich aber erst einmal mit dem Gameplay angefreundet, will man seine Gruppe immer weiter verbessern und wissen, wie die ganze Geschichte endet. Alle, die bereits ?Disgaea? mochten, werden bestimmt auch mit ?Phantom Brave? ihre Freude haben.
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