Mit viel Freude und einer Menge Spaß beim Zocken habe ich heute nach ca. 13 Stunden Prototype 2 auf PS3 durchgezockt. Dabei nahm ich auch noch alle Nebenmissionen mit und bohrte Heller kräftig auf, so dass es schließlich nichts mehr zu steigern gab. Bereits den ersten Teil habe ich damals auf PC gerne gespielt, aber m.E. macht Prototype 2 noch einiges besser als sein Vorgänger. Zum einen sieht Prototype 2 für ein Open World Game ziemlich gut aus. Grafisch hatte ich auf der Konsole wirklich kaum was zu meckern. Und auch das Gameplay ist besser geworden. Einsteigerfreundlicher, abwechslungsreicher. Das Jagd-Feature finde ich zudem gut umgesetzt, und auch die Einsatzteams nerven nicht mehr so wie noch im ersten Teil.
Zwar werden jetzt einige lachen, wenn sie lesen, Prototype 2 sei abwechslungsreich. Nun, das ist wirklich ein kleiner Kritikpunkt, denn die Aufgabenstellungen der Missionen wiederholen sich sehr offensichtlich immer und immer wieder. Hier wird auch keine Verschleierungstaktik gefahren, wie bei manchem RPG, bei denen es ja meistens auch nur um Hol-und-Bringe-Dienste geht. Bei Prototype 2 geht es wahrlich ausschließlich um Zerstörung, Absorption, Eliminierung. Meine Motivation beim Zocken lag v.a. in diesem Allmachtsgefühl begründet, das man während dem Spielen und dem Aufleveln von Heller immer stärker verspürt. Allein die Verbesserungen bei der Fortbewegung pushen das Spielerlebnis ungemein. Wenn man sich erst mal mit gewaltigen Sprüngen in die Luft schraubt, um dann mit verheerenden Special-Moves Tod und Vernichtung über Heerscharen an Feinden und Mutanten zu bringen, macht das einfach Laune, so stupide und repetitiv das Gameplay auch sein mag. Die Inszenierung stimmt. Die Action kracht gewaltig. Der Bodycount ist hoch, genauso der Gore-Level.
Hinter dieser teils schon wahnsinnigen Zerstörungsorgie bleibt dann auch die Story und die storytechnische Entwicklung der Charaktere zurück. Zwar erfährt man so einiges über Mercer und Heller, aber dennoch wirken die Kontrahenten ziemlich blass. Alles in allem bleibt aber ein Actionspielplatz, wie man ihn in einem Open World Game selten antrifft. Heller wird zu einer derartigen Superwaffe, dass man ganze Straßenzüge von den Horden an Feinden und Mutanten reinigen kann. Auch die Einsatzteams in den Hubschraubern und Panzern macht man gegen Ende mit One-Hit-Aktionen platt, und die Goliath-Knilche robben kümmerlich ihrem unausweichlichen Tod durch Kopfabriss entgegen. Für mich ein großer Action-Spaß mit Betonung auf Action. Und wer Bock auf solche Zerstörungsorgien hat (wie bisweilen ich), der ist hier goldrichtig.
Contra:
- Spannende aber durchschaubare Story und etwas oberflächliche Charaktere
- Repetitives Gameplay (aber abwechslungsreicher als bei Teil 1)
- Zwischenbosse und Endkampf wenig fordernd
Pro:
- Gute Grafik
- geiles Allmachtsgefühl durch beständiges Aufleveln der Fähigkeiten
- coole Fortbewegungsmöglichkeiten
- Kampfsystem simpel aber effektiv und kurzweilig
- Zerstörungs- und Metzelorgie ohne Ende
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