Muss mich dochmal wieder Hinsetzen und ein Review schreiben.
Hab den Film im vorigen Jahr (Dezember) gesehn - ein Augenschmaus schlechthin
ACHTUNG: Der Folgende Text enhaelt leichte Spoiler zum Film - wer den Film nicht kennt - zuerst schauen - danach lesen! EMPFEHLENSWERT!
Der Film steigt direkt mit einer sehr vertrauten Szenerie ein, da wir eine Reporterin sehen, die ueber die Vernichtung von Raccoon City berichtet. Was folgt sind viele weitere Nachrichtensendungen, die nicht nur ueber die Vernichtung von Raccoon City berichten, sondern auch ueber die Auswirkungen der Geschehnisse. So erfahert der Zuschauer das die "Umbrella Corporation" dank des Raccoon City Zwischenfalles pleite gegangen ist und eine neue Firma namens Willpharma gegruendet wurde. Diese betreibt diverse Forschungen in Amerika und Indien und will damit weitere Bio-Katastrophen verhindern. Unterstuetzt wird die Firma dabei von Senator Ron Davis, welcher das Thema Forschung sogar zum Bestandtteil seiner Politik macht. Dadurch geraet der Politiker ins Fadenkreuz vieler Kritiker, allen vorran des ehemaligen NGO Mitgliedes Curtis Miller. Dieser verlor seine Familie in Raccoon City und als er von den Absichten der Firma "Willpharma" erfaehrt, versucht er das Unternehmen aufzuhalten, wird dabei jedoch festgenommen. Die Firma "Willpharma" steht weltweit unter heftigster Kritik, da viele Menschen einen Nachfolger der gefuerchteten "Umbrella Corporation" befuerchten. Diese Nachrichtensendungen machen die ersten 2 Minuten des Filmes aus und erschlagen den Zuschauer foermlich mit allerhand Informationen. Man erfahrt innerhalb von 2 Minuten wie der Raccoon City Vorfall die Welt veraendert hat, wer die Videospiele schon laenger nicht mehr gespielt hat, koennte von dieser Informationsflut erschlagen werden.
Danach wechselt das Geschehen zu einem Flughafen ueber, wo wir erstmals Claire Redfield zu Gesicht bekommen. Der "Resident Evil" Fan hat diesen Charakter schon seit 8 Jahren nicht mehr gesehen, so dass dieses Wiedersehen sehr erfreulich ist. Claire arbeitet fuer die NGO und kuemmert sich um die Opfer medizinischer Unfaelle oder von Bio-Terrorismus. Claire ist nach Harvardville gekommen, um zwei dieser Opfer zu treffen. Doch nicht nur Claire ist an diesem Tage am Flughafen eingetroffen. Auch der Senator Ron Davis ist am Flughafen von Harvardville gelandet und sieht sich Demonstranten gegenueber. Jemand muss verraten haben, dass er an diesem Tage in Harvardville eintreffen wuerde. Ein Zustand der den Senator sehr wuetend macht. So beschliesst er den Flughafen mit seinen Leibwaechtern durch den Haupteingang zu verlassen, da die Demonstranten damit wohl nicht rechnen wuerden. Derweil hat Claire eine Begegnung mit einem unheimlichen Mann, der ihr sehr bekannt vorkommt. Als Senator Davis aus dem Flughafen fliehen will, sieht er sich mit einem Demonstranten im Zombiekostuem konfrontiert und Claire schreitet ein. Doch ploetzlich tauchen echte Zombies auf und fallen ueber die Menschen her. Ehe Claire ueberhaupt begreifen kann was los ist, bricht grosse Panik aus und ein Flugzeug stuerzt mitten in den Flughafen. Dem Flugzeug entsteigen weitere Zombies und Claire, sowie weitere Ueberlebende, werden von den Untoten im Flughafen eingekreist. Es scheint keine Fluchtmoeglichkeit zu geben.
Um eine Verbreitung des Virus zu verhindern, werden alle Passagiere unter Quarantaene gesetzt und von Aerzten mit Impfstoffen versorgt. Derweil wird die Spezialeinheit SRT mit der Aufgabe betraut, dass Problem in den Griff zu kriegen. Angela Miller ist die Leiterin des SRT und schmiedet mit ihrem Kollegen Gregg Glenn bereits erste Plaene, bevor der Spezialagent der Regierung eintrifft. Dieser Spezialagent laesst auch nicht lange auf sich warten, denn es handelt sich um Leon S. Kennedy. Dieser bricht zusammen mit Angela und Gregg zum Flughafen auf, um die Eingeschlossenen zu befreien. Derweil versucht Claire einen Ausbruch und schleicht sich, mit einem Regenschirm bewaffnet, durch die dunklen Gaenge des Flughafens. Der "Resident Evil" Fan wird hier definitiv schmunzeln, wenn er Claire mit einem Regenschirm, mit den "Umbrella" Farben, durch die Gegend schleichen sieht. Das war wirklich ein ziemlich netter Gag und strotzt vor Humor. Claire trifft kurz darauf natuerlich auf Leon und die Mitglieder des SRT. Hier haben Capcom eine sehr schoene Hommage an die Begegnung der beiden Charaktere aus "Resident Evil 2" geschaffen. Claire blickt mitten in den Lauf von Leons Pistole, waehrend hinter ihr ein Zombie herumschlurft und Leon ruft: "Duck dich!" Claire duckt sich und Leon erschiesst den Zombie. Auf die selbe Art und Weise sind sich die beiden Charaktere damals in "Resident Evil 2" zum ersten Mal begegnet und das war eine wirklich sehr nette Hommage fuer die Fans. Natuerlich erkennen nur echte Fans solche Anspielungen.
Was nun folgt ist typische "Resident Evil" Kost, da Leon und das SRT versuchen die Ueberlebenden aus dem Flughafen zu schaffen. Dabei gibt es Zombies im ueberfluss und es wird geschossen was das Zeug haelt. Da sich unter den Ueberlebenden auch ein kleines Kind befindet, werden bei Claire wieder die Beschuetzerinstinkte wach und auch hier erlebt der Fan diverse Anspielungen auf "Resident Evil 2". Natuerlich gelingt den Charakteren die Flucht aus dem Flughafen, jedoch ueberleben nicht alle diese Flucht. Es gelingt dem SRT die Situation unter Kontrolle zu bringen und die Zombies im Flughafen auszuraeuchern. Doch damit faengt der Film erst richtig an, weil nun der Verantwortliche gefunden werden will. Leon und Claire unterhalten sich erstmal ein wenig und dabei sieht man einige Szenen aus "Resident Evil 2". Herrgott, sogar William Birkin bekommt man in einer Rueckblende fuer ein paar Sekunden zu gesicht. Da freut sich das Herz eines jeden "Resident Evil" Fans. Schnell wird klar, dass der unheimliche Mann, dem Claire am Flughafen begegnet ist, hinter dem T-Virus Attentat steckt. Wie sich herrausstellt handelt es sich um Curtis Miller und dieser will den T-Virus noch an anderen Orten einsetzen. Fuer SRT Leiterin Angela Miller kommt diese Nachricht wie ein Schock, da es sich bei Curtis um ihren Bruder handelt. Sie beschliesst Leon zu helfen und gemeinsam machen beide jagd auf Curtis. Claire erfaehrt derweil das "Willpharma" wirklich eine "gute" Firma ist und versucht Katastrophen ala Raccoon City abzuwenden. Deswegen begleitet sie den "Willpharma" Hauptforscher Frederic Downing in die heiligen Hallen von "Willpharma".
Dort erfaehrt Claire einiges ueber die Arbeit von "Willpharma" und ist sehr begeistert. In der Zwischenzeit folgen Leon und Angela dem Zerstoerungsfeldzug des Terroristen Curtis. Angela kann einfach nicht glauben, dass ihr Bruder zu solch einem Monster geworden sein soll. Doch viele in Brand gesteckte Haeuser sprechen eine deutliche Sprache und Angela wird bewusst, dass sie ihren Bruder aufhalten muss. Im "Willpharma" Labor zeigt Frederic der guten Claire etwas ungeheuerliches, dass letzte Exemplar des G-Virus. Dieses befindet sich in den heiligen Hallen von "Willpharma" und wurde auf dem Schwarzmarkt erstanden, um Forschungen zu betreiben. Man hofft damit das Virus verstehen zu lernen und Gegenmittel entwickeln zu koennen. Doch ploetzlich taucht Curtis Miller in den geheimen Labors von "Willpharma" auf. Er stiehlt die Proben des G-Virus und es kommt zu einer gewaltigen Explosion. Durch diese Explosion wird das G-Virus freigesetzt und Claire sieht sich erneut mit dem Schrecken der Vergangenheit konfrontiert. Auch Leon und Angela treffen endlich bei "Willpharma" ein und versuchen das Schlimmste zu verhindern. Wird sich die Katastrophe von Raccoon City wiederholen? Uff, wie man sieht bietet der Film fuer seine kurze Laufzeit wirklich sehr viel Handlung und es kann jedem nur empfohlen werden, sich zuvor mit dem "Resident Evil" Universum zu beschaeftigen, da der Film wirklich mitten im Geschehen beginnt und seine Handlung erzaehlt. Wer nach Hintergruenden sucht, muss zuvor die Spiele spielen.
Die Atmosphaere des Filmes ist sehr gelungen und erinnert an die Spielvorlage. Wie bei den Videospielen, spielt auch der Film zum Grossteil mitten in der Nacht und an dunklen Orten. Da kommt richtig Stimmung auf und man fuehlt sich in die Videospiele zurueck versetzt. Doch der Film punktet nicht nur bei der "Gruselatmosphaere", sondern allen voran mit der Welt die er darstellt. Mit der Vernichtung von Raccoon City hatte Capcom im Jahr 1999 einen Endpunkt markiert, denn es war eine der groessten Wendungen der "Resident Evil" Welt. Doch Capcom verkniff es sich die Folgen darzustellen und siedelte weitere Fortsetzungen lieber auf Inseln oder in kleinen spanischen Doerfern an. Welche Auswirkungen die Vernichtung Raccoon Citys auf die Welt hatte, hielt Capcom den Spielern vor. Mit "Resident Evil - Degeneration" geawehren sie endlich einen Blick auf diese neue Welt und es ist keine schoene Welt. Obwohl die Vernichtung von Raccoon City bereits 7 Jahre her ist, herrscht immer noch eine Viren-Paranoia. Schuld daran sind diverse Bio-Unfaelle in Indien und lassen die Weltbevoelkerung immer wieder aufschrecken. Als beispielsweise das T-Virus im Flughafen ausbricht, ist das Militaer blitzschnell zur Stelle um die Menschen unter Quarantaene zu stellen. Die Angst vor einer weiteren Katastrophe wie Raccoon City ist ungeheuerlich gross und bei dem Wort "Virus" geraten die Menschen sofort in helle Aufregung. Der Film zeigt ein wirklich realistisches Bild einer veraengstigten Welt und kann damit atmosphaerisch punkten. So durchzieht den ganzen Film eine wirklich sehr beunruhigende Atmosphaere. Toll gemacht!
Fazit:
Alles in allem,
Ganze 12 Jahre mussten "Resident Evil" Fans auf eine anstaendige Verfilmung warten und jetzt im Jahr 2008 ist sie endlich da. Kann dieser vierte "Resident Evil" Film halten, was im Vorfeld versprochen wurde? Leider nicht ganz, aber dazu spaeter mehr. Was sofort positiv auffaellt ist der direkte Bezug zu den Videospielen. Hier gibt es keine nervige Alice, keinen T-Virus der sich durch die Luft verbreitet, keine Charaktere die mit den Originalcharakteren nichts zu tun haben etc. Hier ist alles genau so, wie man es aus den Videospielen kennt und das ist leider Segen und Fluch zugleich. Ein Segen natuerlich, da der Fan sich endlich wie zuhause fuehlt und den ersten anstaendigen "Resident Evil" Film zu Gesicht bekommt. Normale Zuschauer duerften mit dem Werk leider nichts anfangen koennen, da der Film sich voellig an die Fans richtet. Damit hat der Film von Anfang an schon ein Handicap und duerfte den Erfolg seiner Vorgaenger niemals wiederholen koennen. Die Atmosphaere des Filmes ist einfach nur toll geworden, da Capcom dem Zuschauer eine Welt praesentiert, die unter Paraonia und unglaublicher Angst leidet. Diese Welt erinnert an den Kalten Krieg und laesst vergessene Uraengste wieder wahr werden. Capcom haben da wirklich ihre Hausaufgaben gemacht und das realistische Weltbild wirkt erschreckender, als die Attacken der Zombies und Mutanten. Wie es sich fuer "Resident Evil" gehoert, schleichen die Charaktere wieder durch allerlei dunkle Korridore und da kommt die gewohnte Gruselatmosphaere auf. Im Zusammenspiel mit dem erschreckenden Weltbild hat Capcom einen atmosphaerisch sehr dichten und tollen Horrorfilm geschaffen. Wenn diese Qualitaet bei weiteren CGI Horrorfilmen beibehalten wird, sehen Horrorfans definitiv einer positiven Zukunft entgegen. Leider koennen die Animationen nur teilweise ueberzeugen und ganz Lippensynchron scheint das Werk auch nicht geworden zu sein. Mich haben vorallem die Rennanimationen gestoert, da diese wirklich sehr laecherlich aussahen. Da haette ein wenig Feintuning nicht geschadet, da selbst in den Videosequenzen der Spiele die Rennanimationen besser aussahen. Bei den Synchronsprechern gibt es ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und da kommt Freude auf, vorallem da ein Grossteil der Sprecher ihren Job verdammt gut machen. Leider hat Capcom viele seiner Versprechen nicht eingehalten und hat sich zu sehr von den drei Vorgaengern inspirieren lassen. Wer auf die saftigen Splattereffekte der Videospielvorlage gehofft hat, ist auch bei diesem Film voellig fehl am Platz. Der Film ist genauso unblutig wie seine Vorgaenger und nach Capcoms grossen Versprechungen enttaeuscht das schon sehr. Noch dazu wirken die Charaktere genauso cool wie Alice und co., dabei war gerade das einer DER Kritikpunkte der Vorgaenger. Nur weil ein cooler Leon in einem Videospiel toll wirkt, muss dies nicht auch bei einem Film zutreffen. Viele der Charaktere wirken einfach zu cool, so dass keine wirklichen Sympathien beim Zuschauer entstehen koennen. Capcom muss noch lernen, dass Videospiele und Filme voellig unterschiedliche Medien sind.
Trotzdem ist Capcoms erster Gehversuch in der Welt der Horrorfilme sehr erfolgreich geworden. Der Film hat zwar viele Macken, aber auch viele positive Seiten. Capcom wird in den naechsten Jahren sicher noch einiges dazulernen und duerfte dann sicherlich ein Meisterwerk herbeizaubern koennen. Alles in allem ist "Resident Evil - Degeneration" ,trotz diverser Macken, der bisher beste "Resident Evil" Film geworden. Wer die drei Vorgaenger gehasst hat, sollte mal einen Blick auf diesen vierten Film werfen, er/sie duerfte definitiv nicht enttaeuscht sein.
Sehr guter CGI Horrorfilm und endlich ein richtiger "Resident Evil"!
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