Obwohl ich Resident Evil bereits in- und auswendig kenne, hat mich das Remake fasziniert. Die geänderten Puzzles sind auch für Kenner der PlayStation-Version reizvoll. Manchmal ist man sogar im Nachteil, wenn man glaubt die Lösung zu kennen: Statt einen Gegenstand zu erhalten, regnet es nach Betätigen eines Schalters plötzlich Schlangen von der Decke. Der Schwierigkeitsgrad der Puzzles ist niedrig und jeder, der nicht wild um sich ballert, kommt ohne Probleme weiter.
Die Grafik zählt zum besten, was es auf einer Konsole gibt und die Umgebung erstrahlt in nahezu fotorealistischer Pracht. Die Lichteffekte wie Kerzenschein, Laternen und Mondlicht verleihen dem Szenario eine gespenstische Atmosphäre.
Durch die neuen Gegner, wie die schnellen "Crimson Head"-Zombies oder das kettenklirrende Super-Monster, gibt es viele Überraschungen und harte Kämpfe. Die übrigen Zombies lassen das Herz in die Hose rutschen, wenn sie plötzlich unerwartet in einen Raum stürmen!
Die Action ist hart und könnte aus dem Hause ID Software stammen: Die Zombies lassen sich durchlöchern, ihre Köpfe zertreten, die Kadaver mit Benzin übergiessen und anzünden. Das ist zwar nichts neues für Gammler am Frankfurter Hauptbahnhof, doch für mich schon.
Wo Capcom "geschlampt" hat, sind die Ladeanimationen mit den Türen. Obwohl das Gamecube-Laufwerk keine Daten mehr lädt, setzt mir Capcom eine sekundenlange Animation vor die Nase (schnarch).
Spielerische Neuerungen sind erwartungsgemäß keine zu finden, so dass immer noch einige Kinderkrankheiten aus dem Original bestehen: Man rennt "dank" der starren Renderhintergründe in einen Zombie-Hund rein, weil die Kamera nicht umschaltet. Oder weiss nicht, ob man einen Zombie bereits trifft, weil er noch nicht im Bild erscheint.
Das Speichern an der Schreibmaschine und das Verstauen der Items in der Truhe gehen mir auf den Sack, denn gegen Ende musste ich etliche Male zwischen einem Raum und Speicher-/Depotpunkt hin- und herlaufen.
Im letzten Viertel von Resident Evil baut Capcom ab: Weniger Puzzles und Gegner, sowie belanglose Schauplätze lassen den Verdacht aufkommen,daß schnelle Programmierung an den Tag gelegt wurde, um den Erscheinungstermin zu halten.
Biohazard ist unheimlicher als Silent Hill oder die übrigen Resi-Episoden(bis auf Teil 2 und 4!!).
Neue Schauplätze, Gegner und geänderte Puzzles machen das Remake auch für Veteranen interessant. Härtere Splattereffekte und heftige Schockmomente zehren genau so wie der bedrückende Klassik-Soundtrack an den Nerven.
Das Remake ist für mich eine absolut geniale Reise in die Vergangenheit und durch die liebevolle technische Aufbereitung wird man wieder zurecht daran erinnert, dass Resident Evil immer noch der 'King of Surival Horror' ist und wahrscheinlich auch immer bleiben wird.
Ich würde behaupten, dass sich dafür für Fans und noch nicht Kenner, allein der Kauf der Konsole lohnt.
LIEBT ALTE HERRENHÄUSER:aLeX
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