~Der Berg ruft?~

Am grundlegenden Spielprinzip hat sich seit dem Jahre 2000 zum Glück wenig geändert, nach wie vor brettert Ihr mir einem von über 10 hervorragend animierten Snowboard-Freaks eurer Wahl die Pisten hinunter und vollführt an allen Ecken und Enden haarsträubende Tricks. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern und allen anderen Vertretern des Genres sind die Strecken in ?SSX3? nicht quer über die ganze Welt verteilt und einzeln anwählbar. Alle virtuellen Abfahrten, Stadien und Rampen befinden sich auf einem einzigen gigantischen Berg. Um zu verdeutlichen welche Dimensionen selbiger erreicht, sei gesagt, dass Ihr von der Spitze bis ins Tal, über 30 (!!!) Minuten unterwegs seid. Der gesamte, auf Wunsch frei befahrbare Berg, ist mit unzähligen Abzweigungen, kleinen Aufträgen und Hunderten von Goodies gespickt. Damit Ihr hier nicht vollkommen die Orientierung verliert, sind allerorts riesige Hinweisschilder platziert die euch zielsicher zu neuen Herausforderungen führen. Bis Ihr hier alles geholt habt wird garantiert die eine oder andere Woche ins Land gegangen sein.

Ihr startet das Spiel auf dem ersten der drei Gipfel des Berges. Durch erfüllen von Aufgaben, wie dem gewinnen von Rennen oder Trickwettbewerben verdient Ihr euch nicht nur eine goldene Nase, sondern schaltet auch nach und nach die höheren Gipfel, neue Kleidungsstücke und weitere Aufgaben frei. Der so verdiente Zaster kann dann in bestimmten Hütten dafür genutzt werden die Fähigkeiten eures Charakters zu verbessern oder ihm kurzerhand ein neues Outfit zu verpassen.

Das Hauptspiel gliedert sich in drei Spielarten: ?Rennen?, ?Trickcontests? und ?Free ride?. Während Ihr in den Rennen auf einer großzügig abgesteckten, und mit unzähligen Abkürzungen gespickten Strecke gegen 5 CPU Kontrahenten antretet um einen der ersten drei Plätze und somit eine Medaille zu ergattern, dreht sich bei den Trickwettbewerben alles um euren Punktestand. Um diesen in die Höhe zu treiben, vollführt Ihr jede menge Tricks, und füllt so nebenbei auch eure >>Adrenalinleiste<<. Ist diese ganz aufgeladen könnt Ihr die noch Ausladendären >>Über-Tricks<< vollführen für welche Ihr Massen der virtuellen Zähler kassiert. Im Free Ride-Modus seid Ihr dagegen auf euch allein gestellt, könnt den Berg erkunden, euch kleinere Aufgaben suchen oder euch auf die Jagd nach Bonusgegenständen machen. Per Menüfunktion >>Transport<< lassen sich alle Spielmodi auch bequem einzeln anwählen.

Die Steuerung ist denkbar einfach gehalten. Mit dem Analogstick lenkt Ihr euer virtuelles Alter ego. Per Druck auf die A-Taste setzt ihr zum Sprung an und bei betätigen des B-Knopfes könnt ihr je nach Stand der >>Adrenalinleiste<< einen Turbo einsetzen. Tricks werden mit dem digitalen Steuerkreuz, den L und R Triggern sowie dem C-Stick ausgelöst, dies geht so mühelos von der Hand das selbst Einsteiger nach kürzester Zeit atemberaubende Trick-Combos auf den Bildschirm zaubern können.

~It`s cool man?~

Trotz EA`s PS2 basierter Entwicklungs bzw. Portierungspolitik ist SSX 3 technisch über nahezu jeden Zweifel erhaben.

Die unglaublich gigantischen Umgebungen sind mit Unmengen von Licht-und Partikeleffekten versehen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden: in der Sonne glitzernder Neuschnee, im Wind wehende Haare, Schneestürme und Vorhänge aus herabrieselndem Neuschnee an Vorsprüngen sind nur einige der zahlreichen schönen Details. Trotz dieser Grafikpracht läuft das Spiel jederzeit vollkommen flimmerfrei und abgesehen von gelegentlichen ?Slowdowns? in wenigen Kurven, mit konstanten 30 bzw. 25 Bildern pro Sekunde.
Alle Fahrer und Strecken sind mit feinen, Detailreichen und scharfen Texturen versehen und nahezu lebensecht animiert. Im Falle der Strecken bedeutet dies: realistische Witterungseffekte wie Schneefall oder Wind, sowie knapp 30 verschiedene Untergründe aus Schnee und Eis, die sich nicht nur optisch voneinander unterscheiden, sondern sich durchaus auch auf das Fahrverhalten auswirken.

Auch aus soundtechnischer Sicht wird einiges geboten. SSX 3 ist das erste Videospiel überhaupt welches euch ?THX Raumklang? bietet. So dringen alle Effekte glasklar und jederzeit gut ortbar an euer Ohr, egal ob es sich dabei um die Sprachsamples eurer Kontrahenten oder das donnernde Grollen einer hinter euch abgehenden Lawine handelt. Die ausnahmslos lizenzierten Lieder des Soundtracks werden euch in Form eines virtuellen Radiosenders samt Moderator eingespielt. Dies unterstreicht die insgesamt grandiose Präsentation noch einmal und wirkt sehr Stimmungsvoll.




~Multiplayer~

Natürlich hat EA Big`s neustes Werk auch einen Multiplayermodus zu bieten. Dieser ist allerdings auf zwei Spieler limitiert und im Gegensatz zur ?PS2 Version? nicht Online Spielbar. Leider trüben nicht mehr ganz so dezente Ruckler und ein fast permanent sichtbarer Grafikaufbau den Mehrspielerspaß deutlich.



~Fazit: ~
Wer hätte das für möglich gehalten. SSX 3 hat selbst mich als bekennenden ?Fun-Sport Muffel? in seinen Bann ziehen können. Neben dem klasse Streckendesign den witzigen Charakteren, dem stimmigen Soundtrack und der superben Grafik hat vor allem das unkomplizierte Tricksystem seinen Teil dazu beigetragen das SSX 3 für mich bis auf weiteres den unangefochtenen Genrekönig darstellt.
Simulations-Freaks spielen vor einem Kauf jedoch Probe oder greifen zum jüngst erschienenen ?Amped 2? für Microsofts XBOX, alle anderen greifen bedenkenlos zu.