Bei Syndicate handelt es sich um einen Reboot des hochgelobten und bis heute unvergessenen gleichnamigen Bullfrog-Titels aus dem Jahre '93. Knappe 20 Jahre später will Publisher EA an diesen Erfolg anknüpfen, doch die Fangemeinde ist geschockt: Anders als der Klassiker, bei dem man aus der Iso-Perspektive einen 4-köpfigen Trupp von augmentierten Agenten steuert, handelt es sich beim Reboot um einen First Person-Shooter, den ich als eine Mischung aus Crysis u. Deus Ex beschreiben würde (jedoch ohne Stealth-Passagen). Mit dieser Information ließen Scharen von Fans von dem Titel ab und auch die Reviews fielen lediglich durchschnittlich aus (metacritic score: 69%). Aus meiner Sicht unverständlich. Die Erwartungshaltung spielte hier höchstwahrscheinlich eine tragende Rolle. Die Syndicate-Fanbase wollte ein den aktuellen technischen Standards entsprechendes Remake, das sich so spielt wie das Original und nicht den 100.000ten 08/15-Shooter. Nun sei erwähnt, dass ich 1993 sechs Jahre alt war und Syndicate damit 3-4 Jahre vor Beginn meiner "Gamingkarriere" erschien, ich hatte keinerlei Bezug zMarke "Syndicate" und dadurch den Vorteil, komplett unvoreingenommen an das Spiel heranzugehen. Als Day-1 Deus Ex-Fan sprach mich das Szenario an und als ich mal wieder Bock auf einen FPS hatte, fiel meine Wahl auf Starbreeze's Cyber-Thriller und ich war von Anfang an begeistert!
A.d. Stelle sei erwähnt, dass ich eigentlich absolut kein Fan von linearen
FPS a la COD bin, spiele eher die Art von Shootern mit Rollenspiel- o. Adventure-Elementen (bspw. System Shock, BioShock, Deus Ex), aber die harten, schnellen Schusswechsel, die zusätzlich durch den DART Chip und den "bösen", satten Waffensounds einen speziellen Kick verliehen bekommen haben es mir angetan. Es ist einfach übertrieben lässig, wenn ich in Zeitlupe mein letztes Magazin in den wild auf mich zu stürmenden Gegner pumpe und plötzlich ein weiterer Schütze auftaucht, dessen Chip ich aufgrund meiner Munitionsarmut aus der Entfernung hacke, um ihn dazu zu zwingen, sich die Waffe an die Schläfe zu halten; er versucht noch dagegen anzukämpfen, seine Hände zittern - doch er kann sich nicht dagegen wehren und drückt ab. Diese Situationen gepaart mit dem coolen Artstyle des Spiels machen Syndicate zu etwas besonderem, zu einem absolut stylishen, coolen u. gleichzeitig düsteren, brutalen Shootererlebnis mit einer Story, die durchaus aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen weiterspinnt und zum Nachdenken anregt. [ "Ob's sowas wirklich irgendwann gibt..?" ]
Was negativ auffällt, ist der eher geringe Umfang bzw. die kurze Spielzeit des Games. Ich habe den höchsten von drei Schwierigkeitsgraden gewählt u. an der einen o. anderen knackigen Stelle zig Mal hintereinander das Zeitliche gesegnet, trotzdem war ich nach insgesamt 8 Stunden durch. Hätte ich auf "Normal" gespielt wären es wahrscheinlich gerade 6 Stunden gewesen, wenn überhaupt. Nach Beenden des Spiels war ich zudem enttäuscht, dass es keinen weiteren Schwierigkeitsgrad freizuschalten gab.. Allerdings waren diese 8 Stunden extrem kurzweilig, rasant u. actionreich. Und es gibt ja immerhin noch den echt coolen 4 Spieler-Koop Modus (wenn jmd. mit mir zocken will, add. mich im PSN - "toxic_coma").
Fazit: MMn ist Syndicate einer der besten Shooter der letzten Jahre!
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