Sodala, es ist vollbracht. Titan Quest ist auf Stufe Normal mit
einem Char im Singleplayer durchgespielt. Der Char ist lvl 34,
die Spielzeit beträgt gut 27 Stunden. Zeit also für eine kurze
Analyse
Grafik:
Sehr detailierte Grafik, wogende Felder/Wiesen, dichte
Wälder, die Umgebung spiegelt sehr gut Griechenland und
Ägypten wieder. Die NPC sind fein modeliert, leider jedoch
wie in praktisch allen (Action)RPGs statisch. Jedoch haben sie
verschiedene Gewänder an, ältere NPCs gehen leicht gebückt,
usw. Krieger/Wachen haben unterschiedliche Ausrüstungen/Waffen
an. Vor allem auch, was historische Waffen/Rüstungen anbelangt,
steckt viel Liebe im Detail (wenn auch geschichtlich nicht wirklich
richtig *g*). Z.B. laufen die griechischen Waffen mit Kurzschwertern
rum, während die Ägypter Sichelsensen, etc. einsetzen, bzw.
die babylonischen Wachen bzw. die chinesischen in weiterem
Spielverlauf an Samureis erinnern. Sämtliche Rüstungen/Waffen
werden am Charakter übrigens dargestellt, wobei hier viel mit
Farbe geschummelt wird, jedoch sind exclusive Items mit
einem eigenen Skin zu sehen. Standardschwerter sehen jedoch
meist (bis auf die Farbe z.B.) gleich am Char aus.
Gegner:
Grundsätzlich droppt jeder Gegner den/die Gegenstände, mit denen
er ausgerüstet ist. So droppen z.B. Käfer/Spinnen sicherlich
keine Waffen, Skelettbogenschützen droppen Bögen, keine Nahkampfwaffen,
etc. Also genau das, was uns schon Diablo 2 und Sacred versprochen
und nie gehalten haben.
Humanoide: Sind dem jeweiligen Kulturkreis angepasst, so gibt
es in Griechenland z.B. Minetauren und Zentauren, in China Tigermenschen
und Yetis, etc.
Untote: Von Bogenschützen bis zum Magier ist alles vorhanden,
vorwiegend in der nähe verfallener Tempel und in Grabkammern.
Insektuide: Sind meist in der Natur zu finden, aber auch in
Gräbern und Höhlen. Hier jedoch auch wieder regional korrekt, z.B.
gibts Skarabäen nur in Ägypten.
Dämonen: Eis-, Feuer etc. Standardgegner sozusagen
Wildtiere: Wildschweine, Bären, etc.
Quests:
Die Mainquest erstreckt sich über 3 Akte (Griechenland, Ägypten
und Seidenstrasse <Angefangen in Babylon führt einen die Quest
bis nach China über die Seidenstraße). Es geht um Dörfer retten,
Artefakte finden und dem "Hauptdämonen" nachreisen. Der
Höhepunkt führt einen dann sogar zum Olymp.
Zwar nicht aufregend oder aussergewöhnlich, jedoch gut
erzählt und im Fantasybereich abseits von Elfen/Zwergen/etc.
absolutes Novum und mal "erfrischend anders"
Nebenquests:
Finde versprengte Soldaten, suche ein Artefakt in einer Höhle,
etc. Standard.
Sonstioes:
Titanquest kommt auf einer Multilingual-DVD, die deutsche
Übersetzung beschränkt sich (leider nur) auf die Questtexte und
Menü/Items. Sprachausgaben und (leider nur 1 Introvideo) sind
in Englisch, das Video sogar ohne Untertitelung. Hier wäre mehr
möglich gewesen, vor allem zwischen den Akten vermisst man
die hervorragenden Diablo 2 Zwischensequenzen.
Die gesamte Welt (auch die Dungeons, Höhlen, etc.) werden während
einem Akt vollständig geladen, Ladebildschirm gibt es nur zwischen
den Akten (bzw. bei Portalbenützung).
Bezüglich Portale, hier kommen keine Scrolls zum Einsatz und es wird
auch kein Mana verbraucht, die Portale sind jederzeit erstellbar und
ähnlich wie in Diablo lässt es sich überall hinreisen, wo ein fixes
Portal steht.
Auf der Landkarte sind in weiten Entfernungen Brunnen verteilt, wo man
(gegen Verlust von XP) im Falle eines Todes wiederbelebt wird.
Wie in Diablo 2 sind Gegner/Monster bei einem Laden bzw. Spielfortsetzen
wieder da, man kommt beim letzten aktivierten Brunnen bzw.
Portal wieder ins Game.
Das Game macht anscheinend auf vielen System Probleme, mir sind
jedoch bei o.a. Spielzeit nur 4 mal Ausflüge auf den Desktop untergekommen,
ansonsten läuft alles problemlos.
Zum Abschluss noch 2 Dinge:
Skills: TitanQuest ist um ein vielfaches komplexer als Diablo 2.
Man wählt Anfangs zwischen 8 Masteries (Waffen, Natur, Erde, Eis, etc.),
die dann ähnliche dem Skillsystem in Diablo 2 verschiedene Fähigkeiten
ermöglichen. Ab Stufe 8 kann man eine 2 Masterie dazunehmen, z.B.
als Krieger sehr wohl z.B. Erdmagie oder sich z.B. für Heilung (Erde)
entscheiden.
Multiplayer: Geht über Gamespy und funktioniert ähnlich wie Diablo 1
(und nicht wie Diablo 2 oder Sacred über closed Server). Sicherlich
ein großer Minuspunkt für Battle.Net-Freaks, für causual Gamer die mal
eben mit ihrem Singleplayerchar in ein Multiplayerspiel wollen, aber
ohne viel Aufwand gut zu bewältigen.
Fazit: Im Bereich der (seit Jahren angekündigten) Diablo-Killer spielt
TitanQuest derzeit an vorderster Front mit. Grafikmässig Diablo weit
überlegen, durch Runen aufrüstbare Waffen/Rüstungen vorhanden,
erfrischende und vor allem im Gegensatz zu Diablo 2 epische Story,
die Sinn macht (Blutrabequest habe ich nie verstanden, was die überhaupt
mit dem dunklen Wanderer zu tun hat...). TitanQuest ist meiner
Meinung nach allen Konkurenten überlegen, man darf jedoch auf
Sacred 2 (sofern die Krankheiten aus Teil 1 ausgemerzt werden)
gespannt sein.
Und mit Hellsgate London melden sich die Erfinder rund um
Tim Schaffer und Roper in paar Monaten zurück, um Diablo 2 entgültig
vom Tron zu stossen. Vielleicht kündigt ja Blizzard doch noch
Diablo 3 an
waves
Ashgard
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