Als zumindest halbwegs talentierter Gitarrist mit sowohl Live als auch Studioerfahrung war es für mich eine wahre Offenbarung, als ich von Ubisofts Rockschmiede erfuhr: Die eigene Gitarre als Controller? Spaß am Lernen? Das alles klang sehr verlockend.
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Doch würde dieses Spiel mein Können wirklich verbessern? Würde es mich fordern und in ungeahnte Höhen katapultieren - sprich ist es auch für Fortgeschrittene interessant und nicht nur ein Guitar-Hero-Abklatsch mit Saiten statt Tasten?
Spätestens als auch noch ein Gitarrenbundle mit immerhin recht vernünftiger Anfänger-Gitarre angekündigt wurde, tendierte mein Vorfazit in Richtung "Nichts für mich".
Wie so oft, kamen mir jedoch Zweifel.
Klar, ich konnte mittlerweile selbst Randy Rhoads-Stücke (ehem. Gitarrist von Ozzy Osbourne und wenn auch fast schon klischeehaft mein absolutes Idol in Sachen Saitenkunst) spielen und auch die Lieder meiner eigenen Band bieten mittlerweile auch schon allerlei technische Gusto-Stückerln - doch da ich mir alles selbst beigebracht habe, niemals (kleinere Tipps von Mitmusikern mal ausgenommen) von irgendjemandem unterrichtet wurde und mich zwecks der Findung meines eigenen Stils bisher auch konsequent jeglicher Theorie verweigert habe, fehlen mir elementarische Grundkenntnisse.
Somit wäre Rocksmith genau das Richtige für mich: ein Gitarrenlernprogramm, dass mich mittels Highscores und stetig steigendem Schwierigkeitsgrad an der Stange hält, mich motiviert, die (für mich mittlerweile) stinkfaden Akkorde bis zur Perfektion zu Üben.
Auch die beigelegte Gitarre erscheint auf den zweiten Blick interessant, handelt es sich doch um eine Epiphone Les Paul. (Epiphone gehört bekanntlich zu Gibson, der amerikanischen Gitarrenschmiede, die diese klassische Form erschuf und ihren Legendenstatus bis heute aufrecht erhält)
Ich gebe allerdings zu - und ich möchte hiermit alle von technischen Details angewiderten Leser anhalten, diesen Absatz zu überspringen - der Tonabnehmer ist Schrott und klingt höchstens mit dem im Spiel integrierten Amplifier-Modus gut. Das stört mich jedoch nicht, weil ich ihn sowieso gegen einen aktiven Tonabnehmer austauschen würde.
Mit ein paar Feineinstellung bezüglich der Saitenlage, generell hochwertigeren Saiten, neuen Potis hat man im Grunde eine gute und preislich unschlagbare Live-Gitarre.
Ich spreche aus Erfahrung, war meine erste Gitarre doch eine Epiphone Les Paul Special, mit der ich für einige Zeit sehr glücklich war, die jedoch aufgrund von Platzmangel weichen musste. (Mit größerer Wohnung ist das alles kein Problem mehr)
Und so siegt der Zweifel - ich werde mir das Spiel mitsamt Gitarre vorbestellen. Der Bastler in mir freut sich schon auf die anstehenden Modifikationen, der Gitarrist auf neue Tricks.
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